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Forschungsprojekt zur Sicherheit von Second Life Batterien

Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird die Sicherheit von ausgedienten Akkus aus Elektrofahrzeugen untersucht, die als stationäre elektrochemische Energiespeicher weiterverwendet werden. Die Ergebnisse sollen die Sicherheit im Umgang mit den Batterien erhöhen und dabei helfen, Handlungsempfehlungen und Schulungskonzepte für Feuerwehren zu erarbeiten.

Second Life-Batterien sind ausgediente Akkus von Elektrofahrzeugen, die als stationäre elektrochemische Energiespeicher weiterverwendet werden, etwa in Wind- oder Solarparks oder Gebäuden. Um die Sicherheit bei einer Zweitverwertung zu untersuchen, wurde das Projekt "Sicherheit elektrochemischer Energiespeicher in Second Life Anwendungen SEE-2L" ins Leben gerufen. Neben der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) sind das Institut für Apparate und Umwelttechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und das Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen (IdF NRW) beteiligt.

"Neben den Leistungsparametern steht bei den Speichertechnologien, insbesondere der Lithium-Ionen-Technologie, zunehmend deren Sicherheit im Blickpunkt", erläutert ein Sprecher der vfdb. Offen sei aber, wie die Lithium-Ionen-Technologie mit Blick auf den Brand- und Explosionsschutz beherrschbar ist. "Flächendeckend sind die Grundlagen für das Verständnis kritischer Zustände von Akkusystemen nicht bekannt. Auch fehlen einsatztaktische Handlungsempfehlungen und Schulungskonzepte, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen." Deshalb soll aus dem Projekt ein wesentlicher Beitrag zur sicheren Handhabung erarbeitet werden. Zentrale Fragestellungen sind u.a., wie sich durchgehende Reaktionen in Batteriemodulen erkennen und kontrollieren lassen, welche Löschverfahren sinnvoll sind oder welche Auswirkungen Brände oder Explosionen auf die umgebende Gebäudekonstruktion haben.

Voraussetzung für die Durchführung des Projekts ist nach Angaben der vfdb eine Großversuchsanlage, wo Batterien mit einem Energieinhalt von etwa 500 kWh getestet werden können. Die Ergebnisse der Arbeit werden Schulungskonzepten für die feuerwehrtechnische Aus- und Weiterbildung dienen und bundesweit verbreitet. Damit die Forschungsinhalte und -ergebnisse praxisnah vermittelt werden können, ist ein dezentraler Übungsstand geplant.

Das Projekt „Sicherheit elektrochemischer Energiespeicher in Second Life Anwendungen SEE-2L“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung gefördert.

Weiterführende Links

Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes: www.vfdb.de

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Apparate- und Umwelttechnik: www.iaut.ovgu.de

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM): www.bam.de

Institut der Feuerwehr NRW: www.idf.nrw.de

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