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Feuerwehren testen Löschdecken für brennende Elektroautos

Mit der wachsenden Anzahl von Elektroautos auf deutschen Straßen steigt auch die Gefahr von Autobatterie-Bränden. Eine in Norwegen entwickelte und erprobte Spezial-Löschdecke steht auch ersten deutschen Feuerwehren zur Verfügung.

Löschdecke Elektroautos

In Deutschland steigt der Anteil an Elektroautos langsam, aber stetig. Deshalb sehen sich die Feuerwehren immer häufiger mit nur schwer kontrollierbaren Batteriebränden konfrontiert. Im schleswig-holsteinischen Kreis Segeberg kommen seit September 2020 die Spezial-Löschdecken für e-Autos der norwegischen Firma Bridgehill zum Einsatz. 116 freiwillige Feuerwehren erhielten je ein Modell, mit dem sich die Brandausbreitung und Rauchentwicklung reduzieren lässt. Die 6 x 8 m große Decke aus Quarzsand hält bis zu 48 Stunden Temperaturen von mehr als 1.000 °C stand.

Die Decke wird über das brennende Fahrzeug gezogen und das Feuer somit isoliert. Da sich in Brand geratene Lithium-Ionen-Akkus durch eine Art Kettenreaktion immer wieder selbst entzünden, löschen die Decken den Brand nicht sofort. Sie verringern jedoch die Gefahren für Einsatzkräfte und für andere Autos, z.B. in Parkhäusern, signifikant.

Ein enormer Wasserverbrauch, wie beim konventionellen Löschen, ist nicht erforderlich. Die Löschdecken bestehen aus natürlichen Stoffen und können daher als normaler Abfall entsorgt werden. Es entstehen weder giftige Dämpfe noch gelangen gefährliche Stoffe ins Grundwasser. Auch für brennende Benzin- oder Dieselfahrzeuge sind die Löschdecken einsetzbar.

Fakten zur Löschdecke:
  • Größe: 6 mal 8 Meter
  • Gewicht: 40 kg
  • Die Decke wird in wenigen Sekunden von zwei Personen über das Auto gezogen, das Feuer ist isoliert.
  • Einfache Anwendung
  • Feuer in Lithiumbatterien kann nicht gelöscht werden, es muss ausbrennen. Dies dauert 12-24 Stunden. Die Löschdecke begrenzt das Feuer auf das brennende Auto, so dass das Feuer sich nicht außerhalb der Batterie ausbreiten kann.
  • Umweltfreundlich, da keine giftigen Dämpfe entstehen und kein Löschwasser genutzt wird, durch das giftige Stoffe ins Grundwasser gelangen können.
  • Zwei Varianten: Standard für den einmaligen Gebrauch, z.B. für Parkhäuser, Hotels, Fähren, Einkaufszentren und Krankenhäuser. Pro-Variante für den mehrmaligen Einsatz, z.B. für Feuerwehren.

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